Was gilt als Vernachlässigung?
Vernachlässigung ist die wiederholte oder andauernde Unterlassung fürsorglichen Handelns durch sorgeverantwortliche Personen (Eltern oder andere autorisierte Betreuungspersonen), das zur Sicherung der seelischen und körperlichen Bedürfnisse des Kindes bzw. Jugendlichen notwendig wäre (siehe auch Ziffer 1.1.).
Wo fängt Vernachlässigung an?
Fehlt es einem Kind an fürsorglichen Handlungen, die sich insbesondere auf die geistige und soziale Entwicklung beziehen, spricht man von emotionaler Vernachlässigung. Beispiele: Mangelnde Kommunikation, Liebe, Geborgenheit, ständiges Ignorieren des Kindes, zu wenig Lob und anderes.
Wie erkennt man vernachlässigte Kinder?
Viele Kinder, die emotional vernachlässigt werden, weisen eines oder mehrere der folgenden Symptome auf:
- Probleme im Umgang mit anderen Kindern.
- aggressive Verhaltensweisen.
- häufiger Rückzug aus Gruppen von Kindern.
- Hyperaktivität und Ruhelosigkeit.
- apathisches Verhalten.
- ausweichendes Verhalten auf gezielte Nachfragen.
Welche Formen der Vernachlässigung gibt es?
Häufig davon betroffen sind Babys, Kinder, Kranke, Behinderte (besonders geistig Behinderte), Arme, Alte, einsame Menschen, Hilflose und Leute in Heimen oder Krankenhäusern. In der Regel werden zwei Formen von Vernachlässigung unterschieden – die körperliche und die psychische.
Ist Vernachlässigung ein Trauma?
Die Vernachlässigung ist die häufigste Form des traumatischen Erlebens bei Kindern. Es stellt sich hier die Frage, ob diese selbst erlebten Bindungserfahrungen so prägend sind, dass sich dies auf die Erziehung der eigenen Kinder überträgt.
Was passiert mit Kindern die vernachlässigt werden?
Aggressives Verhalten und Konzentrationsmangel sind häufig die Folge, aber auch Angststörungen, depressive Verstimmungen und andere psychische Erkrankungen treten vermehrt auf.