Mit Nachtrag bezeichnet man im Vertragsrecht eine nachträgliche, nach dem ursprünglichen Vertragsschluss vorgenommene Änderung des Vertrags, speziell die nachträglich hinzugefügten Teile des Vertrags.
Was ist ein Nachtrag nach VOB?
Nachträge und Nachtragsprüfung. Eine Besonderheit beim VOB-Vertrag ist, dass der Auftraggeber während der Bauausführung sowohl den Bauentwurf ändern als auch weitere zusätzliche Leistungen, die zur Erbringung der Vertragsleistung notwendig werden, anordnen darf.
Wann ist ein Nachtrag erforderlich?
Verlangt ein Bauunternehmer eine höhere Vergütung für eine geänderte und/oder zusätzliche Leistung und/oder eine längere Bauzeit, entsteht ein Nachtrag.
Wie schreibe ich einen Nachtrag?
Nachtragsangebot schreiben
Sobald Sie den Nachtrag angemeldet haben, müssen Sie ein Nachtragsangebot schreiben. Denn auch beim VOB Nachtrag gilt: Wer schreibt, der bleibt! In dem Nachtragsangebot legen Sie nachvollziehbar dar, warum Sie mehr Vergütung fordern und mit welchen Gründen Sie diese Forderung rechtfertigen.
Ist ein Nachtrag ein neuer Vertrag?
Während es beim BGB-Vertrag bei einem Nachtrag rechtlich gesehen um ein neues Vertragsverhältnis handelt, das auch separat abgerechnet werden kann, werden Nachträge im Rahmen eines VOB/B-Vertrages zum Ursprungsvertrag zugehörig, in die Vertragsabrechnung integriert.
Wie hoch darf ein Nachtrag sein?
Eine derartige vergaberechtsfreie Nachtragsbeauftragung darf den Preis insgesamt um nicht mehr als 50 % des Wertes des ursprünglichen Auftrags erhöhen. Diese Wertgrenze gilt jedoch immer wieder neu für jeden einzelnen Nachtrag. Die Wertgrenzen gelten im Sektorenbereich nicht (§ 142 Nr. 3 GWB).